6 Tage die Woche, aber nicht um jeden Preis!

Okt. 05, 2022

Die erste Zeit war hart…

Ja, ja: Selbstständig = selbst und ständig. Da ist definitiv etwas dran! Ich kenne viele Kolleg*innen, die weit über die klassische 40-Stunden-Woche hinaus arbeiten. Insbesondere in den ersten zwei Jahren hatte ich i.d.R. eine 6-Tage-Woche. Rückblickend war damals das beherrschende Gefühl, nicht fertig zu werden. Immer fragt man sich: Habe ich alles erledigt? Alle Emails beantwortet? Die nächsten Termine vorbereitet?

 

Hinzu kam auch noch das eigene Personal. Zu Beginn beschäftigte ich eine Büromitarbeiterin und einen Kollegen, der auch Kunden vor Ort betreute. Die damit verbundenen Aufgaben wie eine ausreichend qualifizierte Einarbeitung sowie Personalführung und -entwicklung hatte ich unterschätzt und deshalb nicht sorgfältig genug durchgeführt. Die Gründe hierfür erfahrt ihr in Teil 4 meines Blogs „Personalführung um 21 Uhr am Küchentisch“.…

 

Auch wenn die Einsatzzeit beim Kunden i.d.R. zwischen 8 und 16 Uhr stattfindet, so kann es passieren, dass man hin und wieder später nach Hause kommt. Zwar sind (auch heute noch) die meisten unserer Einsatzorte in maximal ein bis zwei Stunden zu erreichen, aber wir sind auch in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig! Dieser Aspekt muss bei der heutzutage viel beschworenen work-life-balance unbedingt mit betrachtet werden, wenn man den Schritt in die Selbstständigkeit gehen will.

Was das Reisen betrifft: Wie im klassischen Außendienst, bin auch ich zumeist mit dem Auto unterwegs. Mehr als 50.000 km sind es circa jährlich. Früher habe ich längere Strecken innerdeutsch mit dem Flugzeug zurückgelegt, auch um Zeit zu sparen. Heute nutze ich dafür eher die Deutsche Bahn. Wesentlich komfortabler, man kann arbeiten, entspannen, mal nen Film schauen und hat auch noch etwas für das grüne Gewissen getan.  Wenn man dann noch mit der Erwartungshaltung in Kempten einsteigt, in Berlin 2 Stunden zu spät anzukommen, es dann aber doch nur 1,5 sind, kann man es auch positiv und fast pünktlich assoziieren.

 

Getreu dem Motto „Der Preis ist heiß“ werde ich über das Thema Geld detaillierter im Blog 5 schreiben. Auch hierbei lernt man in den Anfangsjahren eine ganze Menge für die Zukunft! Bei den übernommenen Kunden waren die Konditionen vertraglich geregelt. Wenn man dann erstmals selbst neue Angebote erstellt, hatte der Prozess oft einen wichtigen Lerneffekt für mich. Warum?

 

  • Oft verkauft man sich unter Wert!
  • Notwendige, administrative Tätigkeiten und Vorbereitungszeit werden nicht mit einkalkuliert!
  • Macht man ein „all inklusive.“- Angebot oder schlüsselt man alle Positionen transparent auf?

 

Zusammengefasst waren die ersten Jahre zwar sehr hart, haben mich aber auch gestärkt. Die gewonnenen Erfahrungen – positiv wie negativ – möchte ich nicht missen und geben mir heute ein gesundes Maß an Gelassenheit, Dankbarkeit, Respekt und Selbstsicherheit in vielen Situationen.

Weitere Beiträge zum zehnjährigen Firmenjubiläum

30 Nov., 2022
Zum Ende des Blogs nehme ich es mir noch heraus, meine 10 wichtigsten Erfahrungen aus 10 Jahren Selbstständigkeit zu teilen. Dies muss nicht als Ratschlag für Gründer angesehen werden, da es auch das negativ kunutiterte „schlagen“ beinhaltet. Ich will ebenso niemanden coachen, zumal ich mit diesem Zeitgeistphänomen eh etwas fremdle. Der Leser oder die Leserin kann sich das für sie oder ihn relevante einfach abgreifen und von meinen Erkenntnissen profitieren. Auch die Reihenfolge ist nicht festgelegt und ich fasse mich kurz.
23 Nov., 2022
Manchmal stehen Kunden vor meinem Auto und grübeln, was der zweite Buchstabe nach dem „R“ auf dem Kfz-Kennzeichen bedeutet. Schmunzelnd sage ich ihnen dann, dass es für Nicole steht. Meist kommt es dann zu dem Aha-Erlebnis: „Ach, die Nicole, welche immer die Berichte und Rechnungen schickt?“ Ja, genau die! Für mich ist sie natürlich viel mehr als das. Emotional seit über 20 Jahren sowieso, aber auch in meinem Büro ist sie ein nicht wegzudenkender Bestandteil und Ratgeber.
16 Nov., 2022
Ich könnte jetzt noch unzählige weitere Songtitel und Textzeilen aus Schlagern längst vergangener Tage zitieren. Aber wenn es etwas gibt, was ich in meinem beruflichen Leben nie wieder missen möchte, dann ist es die Freiheit. Den Begriff Freiheit definiere ich dabei sehr vielfältig. Fangen wir beim Outlookkalender an. Hier habe ich einen extrem großen Einfluss darauf, wann welcher Termin wo stattfindet. Das wiederum sorgt für sehr viel private Flexibilität.
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