"Bist Du verrückt? Man kündigt doch keinem Kunden!"
12. Oktober 2022
Wenn man feststellt, dass man nicht zueinander passt.
Die Verbindung zwischen Dienstleister und Kunde ist in meiner Branche eine doch sehr enge, fast schon intim. Man sieht Bereiche, in denen der Kunde ein Delta hat. Das ist zum Teil hoch sensibel. Hier bedarf es einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe, gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Ja, vielleicht auch ein wenig so, wie in einer privaten Beziehung. Ich persönlich betone immer, dass ich mich als Teamplayer sehe und als Externer interne Mitstreiter im Unternehmen brauche. Zwar ist mir durchaus bewusst, dass ich nicht die ganze Welt retten kann (und auch nicht will), aber doch den Kunden voranbringen möchte – etwas bewirken…
Besagte Augenhöhe ist dabei essenziell für mich und Grundlage meiner Beständigkeit (oder Erfolgs). „Dienen“ als Bestandteil von Dienstleistung ist mein Anspruch und unabdingbar. Aber unabhängig davon muss eine Zusammenarbeit auf partnerschaftlicher Basis entstehen und wachsen. Im Laufe der Zeit lernt man so die Kunden und dort handelnden Personen besser kennen.
In wirklich sehr wenigen Fällen musste ich feststellen, dass eine weitere Zusammenarbeit nicht möglich ist. Das kann verschiedene Gründe haben. Bei einem Unternehmen, von dem wir uns in beiderseitigem Einvernehmen getrennt hatten, stimmte einfach die Chemie nicht mehr. Mir machte die Arbeit dort keinen Spaß mehr und mein Gefühl sagte mir, dass ich der falsche Dienstleister für sie bin. Aber dann ist das so und die Welt wird sich trotzdem weiterdrehen! Und bekanntlich trifft man sich immer zweimal im Leben. Heute, einige Jahre später, habe ich im erweiterten privaten Umfeld Kontakt mit einem der Geschäftsführer und alles ist gut.
Ein anderer Fall war da schon spezieller. Der Kunde, ein Transportunternehmen, war der erste, den ich selbst und aus tiefster Überzeugung gekündigt hatte.
Die Gründe?
- keine Augenhöhe
- kein Qualitätsanspruch – Hauptsache billig
- kein wertschätzender Umgang mit Mitarbeitenden und Dienstleistern

In Summe führt das zur Trennung und wieder zu einem learning.
In diesem Zusammenhang ist es mir aber ein Bedürfnis, auch ein positives Beispiel beim Namen zu nennen: Gebrüder Weiss in Memmingen! Diese Spedition ist ganz ein besonderer Kunde, da sie Ende 2008, noch während meiner Bundeswehrzeit, mein erster Kontakt ins echte Leben war. Im Rahmen eines 3-wöchigen Praktikum hatte ich die Möglichkeit, sämtliche Bereiche im Haus kennenzulernen. Heute betreue ich mehrere Niederlassungen und verschiedene Themengebiete in ganz Deutschland. Auch hier sind wieder die handelnden Personen und ihre Einstellung zu unserem Tätigkeitsfeld der entscheidende Faktor. Schon mit dem leider plötzlich und viel zu früh verstorbenen Niederlassungsleiter war es eine sehr angenehme und unkomplizierte Zusammenarbeit. Auch von seinem Nachfolger in der Position und meinem Koordinator für die anderen Bereiche weiß ich, dass meine Dienstleistung zwar eine gesetzliche Notwendigkeit ist, aber als wichtig empfunden wird. Bei Problemen jeglicher Art wird auf Augenhöhe stets eine Lösung gefunden.
Wenn Ihr das lest, Frank und Christian, vielen Dank für alles und auf weiterhin gute Zusammenarbeit!
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